Glutenfrei mit Paleo – Ohne Gluten, mehr Gefühl? Warum glutenfrei (nicht nur bei Paleo) Sinn machen kann
Ich bin nicht allergisch. Ich habe keine Zöliakie. Und trotzdem: Seit ich weitgehend auf Gluten verzichte, geht’s mir einfach besser. Ich kam auf den Vorteil (für mich) des Glutenfrei mit Paleo.
Das kam alos nicht über Nacht – sondern war ein Nebenprodukt meiner Paleo-Reise. Denn: Wer sich nach dem Paleo-Prinzip ernährt, streicht automatisch glutenhaltige Getreide wie Weizen, Dinkel, Roggen & Co. vom Speiseplan. Ich hab’s also zunächst gar nicht bewusst getan. Aber der Effekt war spürbar – und faszinierend.
Was ist eigentlich Gluten – und warum ist es in aller Munde?
Gluten ist ein Klebereiweiß, das in vielen Getreidesorten vorkommt. Es sorgt für die elastische Struktur von Teigen und ist in Brot, Kuchen, Pizza und Pasta genauso enthalten wie in vielen versteckten Produkten: Fertiggerichte, Saucen, sogar Bier.
Für Menschen mit Zöliakie ist Gluten tabu – schon kleinste Mengen lösen heftige Immunreaktionen aus. Aber auch viele andere berichten von einem besseren Wohlbefinden, sobald sie glutenfrei essen: Weniger Blähbauch, stabileres Energielevel, klarerer Kopf.
Paleo streicht Gluten – und das aus gutem Grund
Die Paleo-Ernährung setzt auf das, was Menschen in der Altsteinzeit verfügbar hatten: Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, tierische Produkte. Getreide – und damit auch Gluten – kamen erst mit der Sesshaftigkeit. In der Steinzeit gab’s keine Brotkörbchen.
Und ja: Auch wenn unser Verdauungssystem sich angepasst hat, verträgt nicht jeder moderne Mensch Getreide gleich gut. Gerade hochgezüchteter Weizen enthält heute deutlich mehr Gluten als noch vor ein paar Jahrzehnten.
Wenn du also – wie ich – nach ein paar Tagen ohne Brot und Nudeln plötzlich feststellst, dass dein Bauch ruhiger ist und dein Kopf wacher, ist das kein Zufall.
Glutenfrei ≠ automatisch gesund
Wichtig: Nur weil etwas „glutenfrei“ ist, ist es nicht automatisch „Paleo“ oder gesund. Viele glutenfreie Produkte im Supermarkt sind hoch verarbeitet, enthalten viel Zucker, Stärke oder Zusatzstoffe.
Paleo denkt glutenfrei von Natur aus: Maniok, Süßkartoffeln, Kokosmehl, Nüsse, Gemüse – das alles ist nicht nur glutenfrei, sondern auch nährstoffreich und unverarbeitet.
Hier findest du meine liebsten Maniok-Rezepte für den Alltag →
Was sich bei mir verändert hat seit dem ich mich Glutenfrei mit Paleo ernähre
Seit ich auf Gluten verzichte (nicht komplett, aber bewusst), hat sich einiges getan:
- Ich habe weniger Völlegefühl – vor allem nach dem Frühstück.
- Mein Energielevel ist über den Tag stabiler.
- Ich schlafe besser – ob das mit Gluten zusammenhängt oder mit dem bewussteren Essen allgemein, kann ich nicht belegen. Aber es fühlt sich gut an.
- Und: Ich esse wieder kreativer. Statt immer nur Brot greife ich zu Bowls, Pfannkuchen, Gemüsegerichten oder Wraps aus Maniok.
Ich vermisse nichts. Im Gegenteil: Ich habe das Gefühl, meinem Körper etwas abzunehmen, was er nie so richtig mochte.
Fazit: Glutenfrei mit Paleo – nicht als Trend, sondern als Option
Ich halte nichts von Pauschalverboten oder Trend-Diäten. Aber ich finde es klug, dem Körper zuzuhören. Wenn du regelmäßig nach dem Essen müde, aufgebläht oder unkonzentriert bist – probier’s doch mal eine Woche ohne Gluten. Nicht als Verzicht, sondern als Einladung, Neues zu entdecken.
Gerade in Verbindung mit einer flexiblen Paleo-Ernährung kann das glutenfreie Leben überraschend lecker, nährstoffreich und alltagstauglich sein.
Vielleicht merkst du ja, wie viel leichter sich dein Alltag ohne Gluten anfühlen kann – körperlich wie mental.
Noch mehr Lust auf Steinzeitküche und Glutenfrei mit Paleo
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🌅 Paleo-Frühstücksidee: Süßkartoffel-Granola mit Kokos & Nüssen
Ein bisschen crunchy, ein bisschen süß, voller Energie – und völlig glutenfrei. Dieses Granola ist ein tolles Frühstück oder Topping für deine Lieblings-Bowl (z. B. mit Kokosjoghurt oder einem Apfelkompott).
✅ Zutaten (für ca. 3 Portionen)
- 1 mittelgroße Süßkartoffel, fein geraspelt
- 100 g gehackte Nüsse (z. B. Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse)
- 2 EL Kokosöl
- 1 EL Honig oder Dattelsirup (optional)
- 1 Prise Zimt
- 1 Handvoll Kokoschips
- Optional: etwas Vanille, gehackte Datteln, Chiasamen
🔥 Zubereitung
- Den Backofen auf 160 °C Umluft vorheizen.
- Süßkartoffelraspeln mit Nüssen, Kokosöl, Zimt und optional Honig/Sirup vermengen.
- Alles auf ein Backblech mit Backpapier verteilen und ca. 20–25 Minuten backen – dabei regelmäßig wenden, damit nichts anbrennt.
- Am Ende Kokoschips untermischen und noch 5 Minuten mitrösten.
- Abkühlen lassen, in einem Glas aufbewahren – oder sofort genießen.
🌿 Tipp: Schmeckt toll mit einer pflanzlichen Joghurt-Alternative (z. B. auf Kokos- oder Mandelbasis) und frischen Beeren. Hält sich luftdicht verpackt mehrere Tage.
☕️ Und der Kaffee?
Ganz ehrlich: Ohne meinen Kaffee morgens? Schwierig. Und ja – Kaffee ist im klassischen Paleo-Sinne nicht „urzeitlich“, weil er aus einer Kulturpflanze stammt, die es in der Steinzeit nicht gab.
Aber: Viele moderne Paleo-Anhänger sehen ihn als bewussten Kompromiss, solange er:
- schwarz oder mit pflanzlicher Milch (z. B. Mandelmilch) getrunken wird,
- nicht mit Zucker oder Sirup angereichert ist,
- gut vertragen wird (Stichwort: Nervensystem & Nebennieren).
Ein Bio-Espresso am Morgen? Für mich okay. Vor allem, wenn das Frühstück so nährstoffreich ist wie mein Granola.
Wenn du experimentieren möchtest, gibt’s auch spannende Alternativen wie:
„Bulletproof“-Kaffee (Kaffee mit MCT- oder Kokosöl – eher was für die Keto-Fraktion, aber auch Paleo-kompatibel)
Lupinenkaffee (glutenfrei, koffeinfrei)
Kräuterkaffee (z. B. aus Zichorie oder Löwenzahnwurzel). Der kommt an die Steinzeit wahrscheinlich am dichtesten ran.