Oxymel selber machen – Fermentiertes Kraftelixier aus Honig, Essig und Wildkräutern

Bevor Nahrung zur Industrie wurde, war sie Medizin.
Bevor Vitamintabellen kamen, roch man an Wurzeln.
Oxymel – eine uralte Mischung aus Honig, Essig und Pflanzen – war damals kein Trend, sondern Überleben.
Heute, in der modernen Paleo-Ernährung, kehrt dieses Elixier zurück – als fermentiertes Tonikum für Darm, Immunsystem und Stoffwechsel. Oxymel selber zu machen bedeutet: die Kontrolle zurückzuholen. Über das, was du deinem Körper gibst. Über das, was heilt – nicht nur auf Zellebene, sondern ganzheitlich.


Was ist Oxymel?

Oxymel bedeutet „saurer Honig“ – aus dem Griechischen „oxos“ (Essig) und „meli“ (Honig).
In der Antike tranken Krieger und Philosophen diese Mischung. Später nutzten Mönche, Hebammen und Hirten das Getränk als Trägerstoff für Heilpflanzen, weil es gleichzeitig konserviert und Wirkstoffe verfügbar macht.

Oxymel ist:

  • natürlich fermentiert
  • präbiotisch – gut für deine Darmflora
  • entzündungshemmend durch Essigsäure und Pflanzenstoffe
  • antibakteriell, dank Rohhonig
  • alkoholfrei, also alltagstauglich

Kurz gesagt: Es ist Steinzeitmedizin mit moderner Relevanz.


Warum Oxymel zur Paleo-Ernährung mit Kräutern passt und warum Oxymel selber machen gar nicht schwer ist

Die Paleo-Küche setzt auf echte, ursprüngliche Lebensmittel: roh, fermentiert, ohne Zusatzstoffe. Oxymel erfüllt all das – und ergänzt die moderne Steinzeitküche perfekt:

  • Verdauungsfördernd vor dem Essen
  • Mineralstoffreich, je nach verwendeten Kräutern
  • Natürlich konserviert, ohne Pasteurisierung
  • Frei von Industriezucker, aber süß durch Honig
  • Fördert die Resilienz, weil fermentierte Säuren den Körper sanft reizen – wie Barfußlaufen für den Darm

Wer Oxymel regelmäßig einnimmt, tut mehr als supplementieren: Er trainiert sein System, statt es zu betäuben.


Oxymel selber machen – so geht’s

Du brauchst:

  • 3 Teile Rohhonig
  • 1 Teil Apfelessig (naturtrüb, unpasteurisiert, mit „Mutter“)
  • eine Handvoll Wildkräuter oder Küchenkräuter, frisch oder getrocknet

Geeignete Kräuter für moderne Paleo-Zwecke:

  • Schafgarbe & Löwenzahn – leberfreundlich, blutreinigend
  • Thymian & Salbei – antiviral, bei Erkältung
  • Brennnessel – eisenreich, stoffwechselanregend
  • Beifuß & Wermut – bitter, gut für Galle & Fettverdauung
  • Rosmarin & Ingwer – kreislaufstimulierend, wärmend

Schritt für Schritt:

  1. Kräuter leicht zerkleinern oder andrücken (nicht kochen!).
  2. In ein sauberes Glas geben.
  3. Mit dem Honig-Essig-Gemisch übergießen.
  4. Mit Holzlöffel rühren. Kein Metall.
  5. Glas verschließen. An einem dunklen Ort 2–4 Wochen ziehen lassen.
  6. Täglich leicht schütteln.
  7. Danach abseihen und in dunkle Flaschen füllen.

Haltbarkeit: mehrere Monate – ohne Kühlschrank.


Wie du Oxymel anwendest

Oxymel kann pur, verdünnt oder als Dressing eingenommen werden. In der Paleo-Routine funktioniert es gut:

  • Morgens nüchtern: 1 EL in warmem Wasser, zur Anregung
  • Vor dem Essen: als Bittertrunk, fördert die Magensäfte
  • Als Sporttonikum: 1 TL pur oder im Wasser – elektrolytreich, energieliefernd
  • In Fastenzeiten: als milder Impuls für Leber und Stoffwechsel

Dosierung: 1–3 EL täglich, je nach Bedarf. Kein starres System – der Körper sagt dir, wann genug ist.


Wildkräuter statt Superfood – regional, ursprünglich, kostenlos

Paleo bedeutet auch: zurück zur Landschaft, in der du lebst. Du brauchst keine Goji-Beeren.
Du brauchst:

  • Schafgarbe vom Wegesrand
  • Giersch aus dem Garten
  • Gundermann, der zwischen Pflastersteinen wächst
  • Beifuß, der die Erde liebt

Diese Kräuter sind bitter, robust, heilkräftig – genau wie unsere Vorfahren.


Fazit: Oxymel ist fermentierte Steinzeitlogik

In der Zeit, als Menschen noch keine Kühlschränke, keine Laborwerte und keine Detox-Kuren kannten, hatten sie Oxymel.
Heute, im Paleo-Zeitalter, ist es mehr als ein Relikt:
Es ist ein Werkzeug – für Gesundheit, Erdung und Ernährung, die wirklich nährt.

Mach es selbst. Spür den Unterschied.
Nicht weil es „in“ ist, sondern weil dein Körper es kennt.

Von Pe

Expertin für Ernährung und gesundes Leben, Wohlfühlen und fit bleiben Besonders fasziniert mich derzeit die Paleo-Ernährung, aber auch andere Ernährungsformen und ganzheitliche Gesundheitsthemen sind Teil meiner Arbeit und meines Lebens und ich bin immer offen für Neues.