Paleo und Low Carb: Ein Ernährungsexperiment mit Urkraft
Alle paar Tage – oder gefühlt alle paar Stunden – kommt eine neue Diät auf den Markt. Natürlich immer begleitet von einem Bestseller-Buch, einem Instagram-tauglichen Ernährungsplan und mindestens einer Promi-Story, die verspricht: „So habe ich 20 Kilo in zwei Wochen verloren – ganz ohne Verzicht!“ (Hat sie wirklich?) Doch während sich Keto, Intervallfasten, Carnivore oder der neueste Superfood-Hype gegenseitig ablösen, bleibt eine Frage offen: Was ist wirklich gesund? Ich habe beschlossen, den Diät-Dschungel links liegen zu lassen und mich in den nächsten Wochen intensiver mit Paleo und Low Carb zu beschäftigen. Warum? Weil beide Ernährungsformen seit Jahren überdauern und auf echten Lebensmitteln basieren. Und weil ich wissen will, ob sich die Steinzeiternährung mit der modernen Low-Carb-Idee vereinen lässt.
Warum Steinzeitkost? Unser Körper ist noch immer auf die Urzeit programmiert
Seit etwa 40.000 Jahren hat sich die menschliche Genetik kaum verändert – die Steinzeit ist zwar lange vorbei, aber unser Körper funktioniert immer noch nach denselben Prinzipien. Unsere Vorfahren lebten als Jäger und Sammler und ernährten sich von dem, was die Natur hergab: Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse, Nüsse, Samen und etwas Obst. Getreide, Milchprodukte, raffinierter Zucker, hochverarbeitete Lebensmittel und künstliche Zusatzstoffe gab es schlichtweg nicht. Unser Verdauungssystem und Stoffwechsel sind nach wie vor auf diese ursprüngliche Ernährung ausgerichtet.
Die Lebensmittel, die erst mit der Landwirtschaft und der modernen Industrieernährung aufkamen, können für viele Menschen problematisch sein:
- Milchprodukte enthalten Laktose und Casein, die bei vielen Menschen Verdauungsprobleme und Entzündungsreaktionen auslösen.
- Getreide enthält Antinährstoffe wie Lektine und Gluten, die Verdauungsbeschwerden verursachen und die Darmgesundheit beeinträchtigen können.
- Salz und Zucker sind in der Steinzeit kaum verfügbar gewesen – heute überfluten wir unseren Körper mit diesen Stoffen, was zu Bluthochdruck, Insulinresistenz und Stoffwechselstörungen führen kann.
- Fettes Fleisch aus Massentierhaltung unterscheidet sich massiv von dem mageren Wildfleisch, das unsere Vorfahren aßen – das heutige Fleisch ist oft ungesund durch Omega-6-Überschuss und Antibiotikarückstände.
- Kohlenhydrate kamen damals fast ausschließlich aus Wurzeln, Beeren und Gemüse – nicht aus Brot, Pasta oder Zuckerbomben.
Paleo und Low Carb: Wo liegen die Unterschiede?
Zunächst einmal: Paleo ist nicht einfach nur Low Carb und Low Carb ist nicht immer Paleo. Während die Steinzeitdiät darauf basiert, nur das zu essen, was unsere Vorfahren in der Jäger-und-Sammler-Zeit zur Verfügung hatten, erlaubt die Low-Carb-Ernährung auch einige moderne Lebensmittel wie Milchprodukte, Hülsenfrüchte und sogar Getreide – in Maßen.
Der Hauptunterschied:
- Low Carb bezieht sich primär auf die Reduktion von Kohlenhydraten, sodass der Körper in den Fettstoffwechsel wechselt.
- Paleo konzentriert sich auf die Qualität und Herkunft der Lebensmittel und schließt unnatürliche, verarbeitete Produkte aus.
Das heißt: Man kann sich Low Carb ernähren, ohne Paleo zu sein – aber auch Paleo, ohne besonders Low Carb unterwegs zu sein. Klingt verwirrend? Willkommen im Ernährungs-Dschungel!
Die Vorteile: Ballaststoffe und gesunde Fette
Die Paleo-Ernährung liefert:
- Hochwertige Fette: Einfach und mehrfach ungesättigte Fette aus Nüssen, Olivenöl, Fisch und Avocados sind essentiell für die Zellgesundheit.
- Omega-3-Fettsäuren: Diese wirken entzündungshemmend und finden sich in Wildfisch, Walnüssen und Leinsamen.
- Ballaststoffe: Sie unterstützen die Verdauung und stabilisieren den Blutzucker, da sie aus Gemüse, Nüssen und Samen stammen.
Was mache ich als Vegetarier – oder gar Veganer mit Paleo
Paleo kann für Vegetarier eine Herausforderung sein, aber es ist möglich:
- Eier und Nüsse werden zur Hauptproteinquelle.
- Hochwertige Öle und Samen liefern gesunde Fette und wichtige Nährstoffe.
- Gemüse in allen Formen wird zur Basis der Ernährung.
Für Veganer ist es noch schwieriger, da die Paleo-Diät keine Hülsenfrüchte oder Sojaprodukte erlaubt – sie müssten sich auf Nüsse, Samen, Algen und bestimmte Pilze als Proteinquellen konzentrieren.
Warum beschäftige ich mich die nächsten Wochen mit Paleo und Low Carb
- Ich will wissen, was wirklich funktioniert. Die Debatte darüber, welche Ernährung optimal ist, wird endlos geführt. Aber anstatt mich auf Theorien zu verlassen, werde ich es einfach ausprobieren.
- Ich bin neugierig, ob Paleo wirklich so alltagstauglich ist. Fleisch, Fisch und Gemüse klingen ja ganz gut – aber kann ich wirklich auf Brot, Pasta und Käse verzichten? (Hallo, emotionaler Käse-Entzug!) Ohne Pasta kann ich mir das Leben so gar nicht vorstellen….
- Low Carb hat mich schon immer interessiert. Ich weiß, dass viele Menschen damit gut fahren, aber wie fühlt es sich wirklich an, die Kohlenhydrate drastisch zu reduzieren? Wird mein Gehirn nach einer Woche streiken oder finde ich die Steinzeit-Superkräfte? Oder finde ich einen Ersatz? Schließlich leben wir ja nicht in der Steinzeit.
- Diäten kommen und gehen – ich will was Dauerhaftes. Ich habe keine Lust mehr auf Ernährungsmoden. Ich will eine Strategie, die auch in einem Jahr noch funktioniert und mit der ich mich gut fühle.
FAQs: Die häufigsten Fragen zu Paleo und Low Carb
1. Muss man bei Paleo und Low Carb hungern? Nein! Das ist das Schöne an beiden Ansätzen: Man darf sich satt essen – nur eben mit anderen Lebensmitteln. Statt Brot gibt es Gemüse, statt Zucker gibt es Nüsse und statt Pasta gibt es… ja, gut, keine Pasta, aber man gewöhnt sich vielleicht dran.
2. Kann man Paleo und Low Carb kombinieren? Ja, und viele tun das! Streng genommen ist Paleo oft von Natur aus relativ Low Carb – vor allem, wenn man auf viele Früchte verzichtet. Wer zusätzlich bewusst Kohlenhydrate reduziert, macht quasi „Paleo Low Carb“.
3. Ist das nicht total teuer? Es kommt darauf an. Hochwertiges Fleisch und frisches Gemüse kosten natürlich mehr als Nudeln mit Ketchup. Aber es gibt auch günstige Möglichkeiten: Eier, saisonales Gemüse und gute Fettquellen wie Olivenöl und Nüsse sind nicht unbezahlbar.
4. Und was ist mit Genuss? Ich gebe zu, der Verzicht auf Pizza, Pasta und Schokolade wird eine Herausforderung. Aber ich bin überzeugt: Wer sich mit den richtigen Lebensmitteln satt isst, hat weniger Heißhunger. Und wer weiß – vielleicht entdecke ich neue Lieblingsgerichte, die ich sonst nie probiert hätte.
Mein Fazit für heute
Die nächsten Wochen werden spannend! Ich werde testen, wie sich eine Paleo-Low-Carb-Kombination auf mein Energielevel, meine Stimmung und meinen Alltag auswirkt. Vielleicht finde ich die optimale Ernährung für mich – vielleicht lande ich aber auch mit einem riesigen Stück Brot oder einer Pizza in der Hand auf der Couch. Was es wird, erfahrt ihr bald hier auf Peopeo!