Steckrübe 🌟 Wurzel der Woche
Willkommen zur neuen Ausgabe unserer Reihe „Wurzel der Woche“. Heute widmen wir uns einer Wurzel, die mehr ist als nur ein Erinnerungsstück an schwere Zeiten: der Steckrübe. Steckrüben in der Paleo-Küche: Rezepte für Suppe & Curry, Lagerung, Tipps zur Zubereitung und geschichtlicher Blick auf den Steckrübenwinter. Regional, nahrhaft, vergessen gut.
Ich denke bei Steckrüben immer an die Geschichten meiner Großmutter. An den bitterkalten Winter 1916/17, als es kaum etwas anderes zu essen gab. Der sogenannte Steckrübenwinter war eine Zeit des Mangels, aber auch der Erdverbundenheit. Und obwohl diese Rübe damals für viele ein Symbol der Not war, feiert sie heute ihr Comeback als regionales Superfood für eine erdige, ehrliche Küche. Meine Großmutter bzw. meine Oma waren damals selbst noch kleine Kinder aber ich habe auch noch eine sehr lebhafte Erinnerung an ihre Mütter, meine Urgroßmütter. Die haben den Steckrübenwinter mitgemacht. Heute ist dieser von damals lebensrettende Rübe ein Superfood.
🌾 Was ist die Steckrübe?
Die Steckrübe (Brassica napus subsp. rapifera) gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist botanisch gesehen eine Mischung aus Rübe und Kohl. Ihre rundliche Knolle mit gelbem oder violettem Schimmer hat es in sich: viel Vitamin C, komplexe Kohlenhydrate und ein leicht süßiger, kohlartiger Geschmack, der gut zu Wurzelgemüse oder Wild passt.
Früher als Tierfutter abgetan, heute ein Star auf dem Paleo-Teller.
⛏️ Paleo-Faktor
Die Steckrübe ist Steinzeit-tauglich und bietet viele Vorteile:
- Wenig Fruktose & stärkereduzierte Energie: ideal für sensible Verdauung
- Regional & saisonal: echtes Wintergemüse
- Vielseitig einsetzbar: von Suppe bis Ofengemüse
🍽️ Rezept 1: Steckrüben-Curry mit Kokosmilch & Ingwer
Zutaten für 2 Portionen:
- 1 kleine Steckrübe (ca. 400–500 g)
- 1 Zwiebel
- 1 Stück Ingwer (2 cm)
- 1 EL Kokosöl
- 1 TL gelbe Currypaste oder Currypulver
- 200 ml Kokosmilch
- Salz, Pfeffer, Zitronensaft
Zubereitung:
- Steckrübe schälen, würfeln. Zwiebel und Ingwer fein hacken.
- In Kokosöl anbraten, Currypaste dazugeben.
- Mit Kokosmilch ablöschen, 20 Minuten bei kleiner Hitze garen.
- Mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft abschmecken.
Tipp: Wer mag, gibt noch ein paar Möhren oder Pastinaken dazu.
🍵 Rezept 2: Warme Steckrübensuppe mit Kümmel und Apfel
Zutaten für 2 Portionen:
- 1 Steckrübe (ca. 400 g)
- 1 kleiner Apfel (säuerlich)
- 1 TL Kümmel (ganz oder gemahlen)
- 1 Schalotte
- 1 EL Butterschmalz
- 500 ml Gemüsebrühe
- Salz, Muskat, Zitronensaft
Zubereitung:
- Steckrübe schälen, grob würfeln. Apfel entkernen, grob schneiden.
- Schalotte in Butterschmalz anschwitzen, Kümmel dazugeben.
- Steckrübe und Apfel zugeben, kurz mitrösten.
- Mit Brühe aufgießen, 20 Minuten weich kochen.
- Fein pürieren, mit Muskat, Salz und Zitrone abschmecken.
Tipp: Wer mag, gibt zum Schluss noch ein paar geröstete Sonnenblumenkerne dazu.
❄️ Lagerung & Zubereitung
Steckrüben halten sich im Keller oder kühlen Vorratsraum mehrere Wochen. Am besten bei hoher Luftfeuchtigkeit lagern. Beim Schälen dicke Schale entfernen und holzige Stellen großzügig wegschneiden.
🌳 5 Paleo-Tipps zur Steckrübe
- Röstgemüse: Mit Zimt, Kümmel und Öl im Ofen gebacken.
- Säure-Spiel: Mit Apfel oder Essig kombinieren.
- Wurzel-Püree: Mit Pastinake oder Topinambur.
- Roh als Salat: Geraspelt mit Walnuss und Birne.
- Als Grillbeilage: In Spalten mit Rosmarin und Rauchsalz.
Fazit:
Die Steckrübe ist eine unterschätzte Heldin der Winterküche. Sie steht für Bodenhaftung, Geschichte und echte Nährkraft. In der Paleo-Küche darf sie nicht fehlen – ob als cremiges Curry, wärmende Suppe oder knusprige Ofenwurzeln. Und wer weiß: Vielleicht steckt in dieser alten Rübe mehr Zukunft, als man denkt.