Willkommen zur zweiten Ausgabe unserer Reihe „Wurzel der Woche“! Während ich letzte Woche noch mit Topinambur in meiner Küche gewühlt habe, ist mir beim Marktbesuch eine alte Bekannte begegnet: die Pastinake. Und ich muss gestehen – sie hat mich angelächelt, so schief und knubbelig wie sie manchmal aussieht.
Die Pastinake erinnert mich an meine Kindheit. Meine Oma hatte ein einfaches Rezept für Wurzelsuppe, das sie immer kochte, wenn einer von uns verschnupft war. Heute, in meiner steinzeitlich angehauchten Küche, hat die Pastinake ihren festen Platz gefunden. Und vielleicht wirst auch du sie nach diesem Beitrag mit anderen Augen sehen.
🌿 Was ist Pastinake?
Die Pastinake (Pastinaca sativa) ist eine alte Gemüseart, die in Europa schon vor der Kartoffel zum Grundnahrungsmittel zählte. Sie gehört zur Familie der Doldenblütler und ist eng mit Möhre, Sellerie und Petersilienwurzel verwandt. Geschmacklich bringt sie eine süßlich-würzige Note mit, leicht nussig, ein bisschen wie Möhren mit einem Hauch von Sellerie.
🔍 Paleo-Faktor
Pastinaken passen hervorragend zur Steinzeiternährung:
- Wurzelgemüse pur: energiereich und nährstoffhaltig
- Regional & saisonal: im Herbst und Winter problemlos erhältlich
- Ballaststoffe und Vitamine: für eine natürliche Darmregulation
🍽 Rezept 1: Gebackene Pastinake mit Thymian und Haselnüssen
Zutaten für 2 Personen:
- 400 g Pastinaken
- 2 EL Olivenöl oder Ghee
- 1 TL frischer Thymian oder getrocknet
- 40 g Haselnüsskerne
- Salz, schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
- Pastinaken gut schrubben oder schälen, in Spalten schneiden.
- Mit Öl, Thymian, Salz und Pfeffer vermengen.
- Auf einem Backblech verteilen und bei 200 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 25 Minuten backen.
- Nach 15 Minuten die grob gehackten Haselnüsse darüberstreuen und fertig backen.
Tipp: Schmeckt herrlich als Beilage oder solo mit einem Klecks fermentierter Cashewcreme.
🍵 Rezept 2: Pastinaken-Kümmel-Suppe gegen das Bauchgrummeln
Zutaten für 2–3 Portionen:
- 500 g Pastinaken
- 1 kleine Zwiebel
- 1 EL Ghee oder Olivenöl
- 1 TL Kümmel (ganz oder gemörsert)
- 1/2 TL Fenchelsamen
- 500 ml Wasser oder selbstgemachte Gemüsebrühe
- Salz, Pfeffer
- Frische Petersilie
Zubereitung:
- Pastinaken schälen oder bürsten, grob würfeln.
- Zwiebel hacken, in Fett glasig dünsten.
- Gewürze kurz mitrösten, Pastinaken dazugeben.
- Mit Wasser oder Brühe aufgießen, 20 Minuten köcheln.
- Fein pürieren, würzen, mit frischen Kräutern servieren.
Tipp: Besonders gut verträglich, wenn man nach dem Essen einen kleinen Spaziergang macht. Omas Verdauungstipp.
✨ Persönliche Note zur Suppe
Diese Suppe ist für mich wie ein warmer Schal an einem windigen Tag. Ich koche sie oft, wenn ich mich nach Ruhe sehne oder wenn mein Bauch rebelliert. Kümmel und Fenchel tun einfach gut, die Pastinake bringt süße Erdung. Mehr braucht es manchmal nicht.
📦 Lagerung und Verträglichkeit der Pastinake
Pastinaken lieben es kühl und dunkel, etwa im Keller oder im Gemüsefach des Kühlschranks. Sie halten sich dort einige Wochen. Im Gegensatz zu Topinambur verursachen sie seltener Blähungen, sind also für empfindliche Mägen oft besser geeignet.
🌿 5 Tipps rund um Pastinake
1. Pastinakenchips selbst gemacht Dünn hobeln, mit Olivenöl und Gewürzen mischen, im Ofen knusprig backen. Besser als jede Tüte!
2. Roh als Salat Geraspelt mit Apfel, Zitrone und Walnussöl ergibt Pastinake einen erfrischenden Wintersalat.
3. Als „Püree-Mix“ Mit Möhren, Sellerie oder Topinambur kombiniert, ergibt sie ein herrlich würziges Püree.
4. Für Kleinkinder geeignet Mild im Geschmack, nahrhaft, weich gekocht ideal für kleine Steinzeit-Fans.
5. Kombiniert mit Curry Pastinake harmoniert wunderbar mit Kurkuma, Ingwer oder mildem Curry. Probier mal ein Pastinaken-Curry mit Kokosmilch!
Fazit: Pastinake ist eine vielseitige Wurzel mit Geschichte. Sie bringt Erdung, Sättigung und eine Portion Gemütlichkeit in die kühlere Jahreszeit. In der Paleo-Küche verdient sie viel mehr Beachtung. Vielleicht ja auch bei dir?
Bleib dabei – nächste Woche gibt’s wieder eine neue Knolle. Und wenn du eine Idee hast, welche Wurzel wir mal ausgraben sollten, schreib mir gern!