War Caveman ein Steinzeitmensch?

Leben in der Steinzeit? Ein persönlicher Blick auf Ernährung und Lebensweise der Steinzeitmenschen die unsere Vorfahren sind

Meine Reise zur Paleo-Ernährung begann nicht über Nacht. Es war ein Prozess des Entdeckens, Lesens und Verstehens. Ein Schlüsselmoment war die Lektüre von Balázs Bojkós Buch Einfach Paleo: So wurde ich durch die Steinzeit-Ernährung gesund, in dem er seine persönliche Transformation durch die Paleo-Ernährung beschreibt. Seine Geschichte inspirierte mich, tiefer in die Materie einzutauchen. Das Wissen wie das Leben in der Steinzeit war hat sein Leben gerettet.

Ich begann, mich also auch intensiver mit der Frage zu beschäftigen: Wie lebten unsere Vorfahren wirklich? Was aßen sie, wie bewegten sie sich, und wie gestalteten sie ihren Alltag? Diese Neugier führte mich zu weiteren Quellen wie dem Paleo-Guide von Susanne Bader, der praktische Tabellen und Fakten zur Steinzeit-Diät bietet. Durch diese Lektüren wurde mir klar, dass die Paleo-Ernährung mehr ist als nur ein Diättrend – sie ist eine Rückbesinnung auf eine Lebensweise, die tief in unserer DNA verankert ist.

Ich habe irgendwann gemerkt: Wenn ich mich nach der Steinzeit ernähre, will ich auch wissen, wie diese Menschen wirklich gelebt haben. Nicht romantisch verklärt, sondern ganz konkret: Was haben sie gegessen, wie haben sie geschlafen, wie sah ihr Alltag aus? Und je tiefer ich eingetaucht bin, desto spannender wurde es. Deshalb nehme ich dich heute mit auf eine kleine Reise zurück in die Steinzeit – zu unseren Wurzeln, zu einem Lebensstil, der in vielen Aspekten erstaunlich modern wirkt.

Leben unter freiem Himmel – Wo sich das Leben in der Steinzeit abspielte

Die Menschen der Altsteinzeit (Paläolithikum) lebten überwiegend als Nomaden. Sie zogen in kleinen Gruppen durch die Landschaft, immer auf der Suche nach Nahrung und sicheren Schlafplätzen. Feste Häuser gab es nicht – stattdessen nutzten sie Höhlen, Felsschutzdächer oder errichteten einfache Zelte aus Holz, Leder und Knochen.

Mit der Zeit, vor allem ab dem Mesolithikum, entstanden erste feste Siedlungen, besonders in wasserreichen Gebieten. Diese frühen Behausungen waren einfach, aber funktional – angepasst an Klima und Region.

Wie sah der Steinzeitmensch aus?

Entgegen vieler Klischees waren Steinzeitmenschen keineswegs ungepflegte, keulenschwingende Wilde. Ihre Körper waren kräftig, sehnig und durch die viele Bewegung im Alltag gut trainiert. Die Kleidung bestand aus Fellen und Leder, oft zusammengenäht mit Knochen- oder Hornnadeln.

Auch Schmuck spielte eine Rolle: Muscheln, Tierzähne oder geschnitzte Anhänger aus Knochen und Holz wurden als Ketten oder Amulette getragen. Körperpflege war wichtig – man fand Kämme, Zahnstocher und sogar primitive Rasierwerkzeuge.

Steinzeitküche: Leben in der Steinzeit bedeutete viel mehr als Fleisch am Spieß

Gegessen wurde, was die Natur bot – und das war erstaunlich vielfältig. Neben Fleisch von Wildtieren standen Fische, Eier, Beeren, Wurzeln, Nüsse und Wildkräuter auf dem Speiseplan. Besonders in Küstenregionen waren Muscheln, Krabben und Algen eine wichtige Nahrungsquelle.

Gekocht wurde über offenem Feuer. Man nutzte heiße Steine zum Garen oder kochte in ledernen oder hölzernen Behältern mithilfe von erhitzten Steinen. Die Steinzeitküche war geprägt von Kreativität und Anpassungsfähigkeit – je nach Jahreszeit und Region.

Was auffällt: Es wurde nichts gegessen, was man heute als hochverarbeitet bezeichnen würde. Keine Zuckerzusätze, keine Konservierungsstoffe – genau das ist der Gedanke hinter der Paleo-Ernährung. Mehr zur Grundidee der Paleo-Ernährung findest du hier.

Alltag, Bewegung und Gemeinschaft

Der Alltag war geprägt von Bewegung – Jagen, Sammeln, Feuerholz schleppen, Wasser holen. Es gab keinen Muskelkater vom Fitnessstudio, sondern natürliche Bewegung über den Tag verteilt.

Die Gemeinschaft spielte eine zentrale Rolle. Man lebte, aß und arbeitete gemeinsam. Aufgaben waren klar verteilt: Während einige jagten, sammelten andere Nahrung oder kümmerten sich um die Kinder. Soziale Strukturen waren eng verwoben mit dem Überleben der Gruppe.

Auch Rituale und Spiritualität hatten ihren Platz – davon zeugen Höhlenmalereien, geschnitzte Figuren oder Grabbeigaben. Der Mensch war sich seiner Umwelt und seiner Rolle darin bewusst – ein Gefühl, das uns heute oft fehlt.

Schlafrhythmus und Gesundheit in der Steinzeit

Interessant ist auch der natürliche Schlafrhythmus, dem die Menschen damals folgten. Ohne künstliches Licht orientierte sich der Tagesablauf an Sonnenauf- und -untergang und den Mondphasen. Geschlafen wurde meist in mehreren Phasen – unterbrochen durch kurze Wachzeiten. Auch das entsprach eher dem natürlichen Schlafverhalten des Menschen.

Erstaunlich ist außerdem: Trotz der vielen körperlichen Anforderungen litten Steinzeitmenschen seltener an chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Übergewicht. Infektionen, Verletzungen oder Mangelerscheinungen konnten zwar zum Problem werden – doch viele Zivilisationskrankheiten, wie wir sie heute kennen, traten kaum auf.

Was wir heute daraus mitnehmen können

Das Leben in der Steinzeit war sicher nicht immer einfach – aber es war nah dran an der Natur, am eigenen Körper, am sozialen Gefüge. Viele Elemente dieses Lebensstils lassen sich heute bewusst in unseren Alltag integrieren: mehr echte Bewegung, natürliche Ernährung, weniger Stress, mehr Gemeinschaft und ein gesunder Schlafrhythmus.

Die Paleo-Ernährung ist für mich ein Einstiegspunkt – ein Weg, um wieder mehr Verbindung zu spüren. Wenn dich interessiert, wie man Schritt für Schritt in diese Lebensweise einsteigen kann, findest du hier eine sanfte Anleitung für den Einstieg in die Paleo-Ernährung.


Von Petra

Als Expertin für Ernährung und gesundes Leben widme ich mich umfassend dem Thema Nahrung und gesundes Leben zum Wohlfühlen und fit bleiben – für Mensch und Tier. Ich habe mehrere Kurse absolviert, informiere mich intensiv und gebe mein Wissen mit Begeisterung weiter. Besonders fasziniert mich derzeit die Paleo-Ernährung, aber auch andere Ernährungsformen und ganzheitliche Gesundheitsthemen sind Teil meiner Arbeit und meines Lebens. Als Tochter von Eltern mit fast 90 Jahren, Mutter, Oma und Autorin ist mir ein gesundes, genussvolles Leben in jedem Lebensabschnitt wichtig. Auf Peopeo teile ich meine Erkenntnisse – praxisnah, vielseitig und immer offen für Neues.