Jagdwerkzeuge der Altsteinzeit – 🪓Knochen, Stein und die Kunst zu töten
Wie jagten Menschen in der Altsteinzeit? Welche Jagdwerkzeuge der Altsteinzeit nutzten sie – und wie funktionierten Speere, Schaber, Faustkeile? Ein Blick zurück in die Zeit der echten Jäger. Denn vor dem Essen stand die Beschaffung der Nahrung auch der Auerochse musste erst zerlegt werden.
Jagen war kein Hobby hier die Jagdwerkzeuge der Altsteinzeit
Jagd war Notwendigkeit.
Wer in der Altsteinzeit nicht jagte, starb. Es gab kein Supermarktregal mit Fleischalternativen, keine Vorratskammer mit Konserven. Jagen bedeutete: heute überleben – oder morgen verhungern.
Doch die Jagd war nicht blindes Draufhauen. Sie war präzise, oft organisiert, voller Erfahrung und Technik. Und genau darum geht es hier: um die Jagdwerkzeuge der Altsteinzeit – roh, tödlich, funktional.
Der Faustkeil – das Werkzeug aller Werkzeuge der Jagdwerkzeuge der Altsteinzeit
Er ist eines der ältesten Werkzeuge der Menschheit: der Faustkeil. Schon Homo erectus benutzte ihn vor rund 1,5 Millionen Jahren. Flach, scharf, beidseitig zugeschlagen – und ein echtes Multitool:
- Er zerlegte erlegte Tiere
- Spaltete Knochen
- Diente zur Selbstverteidigung
- Und: Er war Symbol – wer einen trug, zeigte: Ich bin vorbereitet
Man fand ihn aus Feuerstein, Quarz, manchmal auch aus vulkanischem Gestein. Jeder war ein Unikat, angepasst an die Hand, an den Jäger, an das Revier.
Speere – Verlängerte Gewalt
Der Wurfspieß (Schleuder- oder Stoßspeer) kam später, etwa im Mittelpaläolithikum. In der Altsteinzeit nutzte man ihn vor allem zur Jagd auf Großwild: Auerochsen, Wildpferde, Riesenhirsche.
Ein gespitzter Stock reichte anfangs. Dann kamen steinerne Spitzen, mit Harz und Pflanzenfasern befestigt. Manche Speere waren 2 Meter lang, aus Haselholz oder Eibe.
Und dann wurde geworfen – gezielt, aus dem Hinterhalt, mit ganzer Kraft. Getroffen wurde das Herz, die Lunge oder die Halsschlagader. Keine Romantik. Nur Überleben.
Der Speerschleuder – steinzeitliche Präzision
Die Atlatl, auch Speerschleuder genannt, war ein echter Gamechanger. Mit ihr konnte man leichtere Speere über 100 km/h schnell und über 50 Meter weit werfen.
Ein Hebel aus Holz, Knochen oder Geweih, der den Arm verlängerte – ein kleines Werkzeug mit großer Wirkung.
Sie kam im Jungpaläolithikum auf, vermutlich mit Homo sapiens. Und sie zeigte: Auch in der Steinzeit gab es Innovation.
Klingen, Schaber, Harpunen: Jagdwerkzeuge der Altsteinzeit
Nicht alles war für die Jagd gedacht – aber ohne Verarbeitung wäre sie sinnlos gewesen. Deswegen:
- Klingen aus Feuerstein: zum Ausnehmen, Häuten, Schneiden
- Schaber: zum Bearbeiten von Fellen, Fleisch und Fett
- Harpunen (z. B. aus Rentiergeweih): vor allem bei der Fisch- und Seehundjagd in nördlichen Regionen
- Bohrer und Nadeln: zum Durchlöchern von Leder, für Kleidung oder Fallenbau
Jede Region hatte ihre Werkzeuge, angepasst an Klima, Tierwelt, Vegetation.
Intelligenz statt Muskelkraft
Altsteinzeitliche Jagd war nicht nur Kraft – sie war Planung, Täuschung, Geduld. Man trieb Tiere in Gruben, über Klippen oder in Pfeilregenzonen. Oft war die Jagd Gruppenarbeit, mit klarer Rollenverteilung.
Manche Spuren zeigen, dass Werkzeuge gezielt hergestellt, geschärft, transportiert und vererbt wurden. Die Jagd war kein Zufall – sie war Kultur.
Fazit: Werkzeuge als Verlängerung des Überlebenswillens
Die Jagdwerkzeuge der Altsteinzeit waren einfach – aber effektiv. Sie entstanden aus Beobachtung, aus Notwendigkeit, aus handwerklichem Können.
Und sie erinnern uns daran, dass unsere Vorfahren nicht hilflose Höhlenbewohner waren – sondern Überlebenskünstler.
Sie hatten keinen Strom, kein GPS, kein Gewehr. Aber sie hatten Instinkt. Und einen Faustkeil in der Hand.